Das Ereignis des Vortages hat es nicht in den Steinlachteil des Tagblatts gebracht, aber im Tübinger Teil gab es eine Kurznachricht:
Den wohl spektakulärsten Einsatz hatte die Feuerwehr, als der Dußlinger B27-Tunnel voll Wasser lief und darin eingeschlossene Autofahrer mit Booten aus ihren Fahrzeugen gerettet werden mussten. Laut ersten Information von Einsatzleiter Michael Oser von der Tübinger Feuerwehr wurden aber weder im Dußlinger Tunnel noch im restlichen Landkreis Tübingen Menschen verletzt.
Die Steinlach stieg und stieg und die Tübinger stiegen in die oberen Stockwerke…
Gegen 23 Uhr konnte die Feuerwehr aber doch Entwarnung geben. Oser: „Die Steinlach hat sich’s kurz vor dem kritischen Wert von 2.50 Meter anders überlegt“.
Das THW schießt aus drei Rohren (das dritte streikt gerade).
Die gesamte Steinlach-Boten-Mannschaft schrieb am 30.6.2021 im Tagblatt:
Mit Booten aus dem Tunnel gerettet
Die Details kann man im Tagblatt selbst nachlesen, gibt es beim Bäcker. Das Wasser lief beim Rewe rein, der Tunnel war bis oben voll. Er wird bald leer sein, aber noch einige Wochen geschlossen bleiben, weil die Steuerung schwimmen ging. Also Fahrradfahrer auf dem Weg vom Rewe zurück, Bürgersteig benutzen.
Die anderen Gemeinden waren im Steinlachtal waren nicht so sehr betroffen.
Das Wasser kam aus Nehren, überschwemmte die Wiesen und drang beim REWE ein.
Ein Schutzwall für den Tunnel, wie Hölsch forderte, könnte Dußlingen unter Wasser setzen.
Normalbetrieb im B27-Tunnel frühestens Ende des Jahres
Unwetter Nach dem Starkregen vergangene Woche sind Teile der Technik zerstört. Einspuriger Betrieb könnte Ende Juli wieder möglich sein.
Pumpen nicht ausreichend dimensioniert
Im Tunnel sind zwei Pumpen eingebaut gegen Niederschlagswasser, das über die Ein- und Ausfahrtsrampen eintritt. Für die Menge Wasser, die beim Unwetter am 28. Juni in die Röhren lief, waren die Pumpen nicht ausreichend dimensioniert.
Hochwassser: Als erster Schutz gegen die Flutung des B27-Tunnels dient eine leichte Aufschüttung am Wiesbach. Etwas ausgebaut könnte ein dauerhafter Schutz vor den Fluten entstehen.
Zusammen mit Feuerwehrkommandant Sven Laichinger hatte sich Hölsch angesehen, wo der Wiesbach in der Unwetternacht aus dem Bachbett trat. … So wie das Hölsch schildert, nahm das Wasser einen kürzeren Weg, der auf der Höhe der Zufahrtsschranke zum Tunnel endete, und einen längeren Weg, auf dem die Wassermassen erst einen Bogen machten Richtung alter Bachlauf, um dann in breiter Front auf den Tunnelmund zuzuströmen.
Quelle: Google Earth. Gut zu erkennen die Baumreihe des alten Oberwiesbachs, der bei der Mauer der Villa als Rest sichtbar ist.
Verkehr Der Dußlinger Tunnel bleibt noch einige Wochen in beide Richtungen gesperrt. Es fehlt an Kunststoffteilen
Das Tübinger Regierungspräsidium und das Landratsamt hatten angekündigt, noch im Sommer wenigstens eine Fahrspur wieder für den Verkehr zu öffnen.
Dußlingens Bürgermeister Thomas Hölsch hofft auf eine schnelle Teilöffnung des Tunnels: Es gebe zwar die Umleitung, „aber die Leute kennen sich halt aus und fahren den kürzesten Weg“. Das sei für Dußlingen belastend.
