Am besten ist, es läuft was

Über die Mühlen des Alltags im Dußlinger Gemeinderat berichtet Mario Beißwenger im Tagblatt vom 22.5.2021

Sanierung Der Dußlinger Gemeinderat diskutierte die Ortskennsanierung. Dabei ging es viel über die politische Mechanik hinter dem Städtebau-Instrument

Bislang hört das in Dußlingen aktuelle Sanierungsgebiet genau hinterm alten Rathaus auf. Das Grundstück dahinter ist nicht dabei in der Gebietskulisse. Dadurch entgingen einer Baufamilie, die das Gebäude in der Stadelgasse 6 nun sanieren will, direkte Zuschüsse der Gemeinde und auch die langfristige steuerliche Abschreibung.

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Das Haus konnte und sollte ursprünglich abgerissen werden, aber die neuen Besitzer fanden doch interessantes Fachwerk vor und beschlossen, es zu renovieren. Das wird teuer, Frau Barthlen, die Apothekerin, die das hellblaue älteste Haus Dußlingens nebenan saniert hat, kann davon ein Lied singen.

Sollte man also das Zuschussgebiet erweitern, oder hat das ein Geschmäckle? Bei Wahlkreisen in den USA nennt man das Gerrymandering.

Den Eindruck wollte Bürgermeister Hölsch gründlich ausräumen. Da werde niemand Geld zugeschustert… „wir haben ja Interesse, dass da Private investieren“… Die Grenze zu verschieben sei üblich in Sanierungsgebieten." …

Die Gebiete waren bei der Beantragung erst so verkleinert worden, dass von Bund und Land zugesagte Zuschüsse reichen.

Aufstockungsanträge (bei Land und Bund, admin) gingen relativ leicht durch, weil der Staat durchaus rechnen könne. Ein Euro Zuschuss für eine Sanierung würde etwa 8 Euro an privaten Investitionen nach sich ziehen. „Wenn Sie davon die Mehrwertsteuer berechnen, sehen Sie, dass sich das selbst finanziert“, so Hölsch.

Die Änderungen wurden einstimmig angenommen.